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Interview mit den beiden Initianten von KMU Recovery Partners


Was genau ist das Ziel der Plattform?

Stephan Roth: Nicht nur aber auch aufgrund der aktuellen Krise ist damit zu rechnen, dass zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen in finanzielle Notlagen geraten werden oder bereits sind. Wir wollen mit dem breiten Expertenwissen und den Erfahrungen KMU in solchen Situationen unterstützen. Übergeordnetes Ziel ist, möglichst viele Unternehmen mit intaktem Geschäftsmodell vor dem Untergang zu retten.


Matt Moser: Einerseits sind Experten auf diesem Gebiet nicht einfach zu finden, insbesondere wenn man sie benötigt. Anderseits kann nicht ein Experte alle Themen abdecken. Die Plattform verschmilzt beides. Zudem kann der Kunde selber auswählen, welchen Experten besser für ihn und sein Unternehmung passt. Und ebenso wichtig ist, dass die Plattform kostenlos ist und keine Erfolgs-Gebühren oder ähnliches fliessen. Wesentlich ist, dass die Plattform nun laufend mit neuen Partnern erweitert wird.

Wie kamen Sie auf die Idee?

Stephan Roth: Im Zuge der Immobilienkrise der 90er Jahre betreute ich für ein grosses Finanzinstitut Unternehmen, welche sich in einer Restrukturierungs- und Sanierungssituation befanden. Wir konnten damals 80% der Firmen in ihrer Existenz erhalten. Diese Zeit war sehr prägend für mich. Ich bin überzeugt, dass diese Erfahrung auch heute von grossem Nutzen für Unternehmen sein kann.


Matt Moser: Ich habe mir überlegt, wie man es für ein KMU-Unternehmen einfacher gestalten kann, einen qualifizierten Recovery-Experten zu finden. Dabei ist die Unabhängigkeit ein zentraler Punkt. Und nicht jedem Unternehmer passt der Experte – eine Auswahl ist deshalb wertvoll.

Wie geht ein Unternehmer mit solchen Notlagen um?

Stephan Roth: Zu Beginn wird der Ernst der Lage häufig verkennt oder ignoriert. In vielen Fällen fehlt es an Informationsgrundlagen. Das operative Geschäft beansprucht die volle Kapazität des Patrons. Steht man kurz vor dem Abgrund, ist der Faktor Zeit entscheidend. Die Gläubiger wollen wissen, wie es um die Firma steht. Häufig muss neues Geld her. Dieses erhält man in Krisensituation nur mit einem überzeugenden Konzept. Nicht selten sind tiefgreifende Massnahmen, sei es organisatorischer, struktureller oder strategischer Natur notwendig. Diese können für einen Unternehmer sehr schmerzhaft sein. Gelingt es, wird er einen für immer dankbar sein.


Matt Moser: Insbesondere in solchen Situationen ist das Management extrem stark mit dem Tagesgeschäft absorbiert. Eine unabhängige Person, die mit Distanz und Augenmass die Situation analysiert, bespricht und mit umsetzt ist dafür meist der richtige Entscheid. Manchmal wird auch «nur» ein Sparringpartner benötigt, der ganz bewusst die nicht ganz erfreulichen Punkte aufzeigen und die Umsetzung dirigieren kann.

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